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Der Gürteltier Camper

Emmadillo und innovativ, nennt sein Erfinder seinen Fahrrad-Camper. Für die Form und die Verwendung der Segmente hat er sich von einem Gürteltier inspirieren lassen.

Was ist neu am Konzept dieses Fahrradanhängers? Gefahren wird er im zusammengeklappten Zustand und hat dadurch weniger Windwiderstand. Dann klappt man das Dach herunter, welches zur Bodenverlängerung wird und dann werden die anderen Elemente hochgezogen. Die Faltbarkeit ist extremer ausgeführt, als beim kommerziellen Widepathcamper, der nur ein herausklappbares Teil hat.

Das ganze erinnert an den Faltmechanismus eines Kinderwagendaches, wobei der Kinderwagen ja ein Stoffdach hat. Ist eine Stoffvariante die nächtste Bauform? In fester Form kenne ich diese Art Klappmechanismus nur von Sternwarten, wo es allerdings so ist, dass der auseinandergeklappte Zustand der Lagerzustand ist und die Anlage für den Betrieb zusammengefaltet wird.

Einen kleinen Anhänger mit wenig Windwiderstand für die Anfahrt zu haben, mag ein Vorteil sein. Die Frage ist, ob die Faltung nicht mehr Nachteile mit sich bringt: Bei Regen muß man den Wagen erstmal aufbauen. Dadurch, dass der Wagen zusammengeklappt wird, kann wenig Ladung transportiert werden. Es ist schon schwierig eine dickere Matraze unterzubringen. Ein- und aussteigen, muß man durch Hochklappen der Konstruktion, was bei Regen auch wiederum bedeutet, dass es rein regnet. Will man weiter fahren und klappt den Wagen zusammen, bekommt man möglicherweise Feuchtigkeit ins Innere, da die eingefahrenden Wände ja auf einer Seite naß sind. Da die Bodenverlängerung über der Achse landet, muß der Fahrradanhänger auch zwingend vom Rad abgekoppelt werden. Wenn er naß ist, kann man nicht einfach mit dem außen nassen Anhänger weiter fahren, um ihn trocknen zu lassen.

Der Erbauer nennt seinen Anhänger einen Prototypen – warten wir ab, wie die Endversion sein wird. Ich kann ihm nur ans Herz legen, seinen Prototypen mal bei strömenden Regen zu testen.